Burning Man 2019: Der heißeste Event des Sommers
Auch dieses Jahr werden vom 25. August bis zum 02. September wieder zahlreiche Menschen jeglicher Altersklasse ausgefallene, skurrile und wahnwitzige Kunstinstallationen in der Black Rock Desert bewundern dürfen. Das Burning Man Festival findet hier seit 1991 statt und zieht noch immer zusätzliche Besucher an, sodass das Kartenkontingent für dieses Jahr ein weiteres Mal um 6.000 Exemplare auf nun 76.000 angehoben wurde.
Aller Anfang ist schwer
Dabei hat alles mal so klein angefangen: Der im April 2018 verstorbene Larry Harvey versammelte sich aus Liebeskummer 1986 mit 20 Freunden am Baker Beach in San Francisco, um über die Liebe und das Leben im Allgemeinen zu philosophieren. Irgendwann kam ihnen der Gedanke, ein Männchen aus Treibholz zu basteln und anzünden, um Larrys neuen Lebensabschnitt symbolisch einzuläuten. Daraus wurde ein jährlich wiederkehrendes Ritual, dass zahlreiche Nachahmer und Anhänger fand. So zog der Burning Man 1991 schließlich in die Black Rock Desert in Nevada (etwa 150 Kilometer nördlich von Reno) und gilt inzwischen als das meistbesuchte alternative Festival der USA. Der Fantasie und Kreativität der Teilnehmer sind hierbei keinerlei Grenzen gesetzt, sodass dort u. a.:
- // rund um die Uhr Performances und Gimmicks ausprobiert werden. Die zahlreichen Ausstellungen selbst kosten keinen Eintritt und orientieren sich noch immer weitgehend an den wichtigsten Fragen des Lebens. Für die Festival-Teilnehmer besteht jedoch kein Zwang, sich aktiv am Geschehen zu beteiligen oder künstlerisch tätig zu werden. So verbringen viele Besucher einfach nur ein paar schöne Tage in der Black Rock Desert, um dem Alltag und der Realität für eine Woche zu entfliehen.
- // zahlreiche Kunstobjekte zu bestaunen sind, die die Grenzen unserer Dimension zu sprengen scheinen. In den letzten Jahren betraf dies vor allem die sogenannten Mutantenautos bzw. Art Cars. Dabei handelt es sich um massiv veränderte Konstruktionen, die mehrere Aspekte der Popkultur, der menschlichen Gesellschaft und der Fantasie miteinander kombinieren. So stachen 2018 zum Beispiel mobile Polarbären, nachgebaute Fahrzeuge aus den Mad-Max-Filmen, illuminierte Totenschädel und Interpretationen des Batmobils heraus.
- // Menschen jeglicher Hautfarbe, sexueller Orientierung und körperlichen Verfassung hochwillkommen sind. In einem Punkt verstehen die Festivalbetreiber aber keinen Spaß mehr: Dem Umweltschutz. So sind die Ticketpreise von 400 Dollar nicht zuletzt damit begründet, dass sich die Festivalbetreiber verpflichten mussten, die Wüste so verlassen, wie sie sie vorhanden. In den Wochen nach dem Burning Man sind daher dutzende Helfer damit beschäftigt, die Hinterlassenschaften der Festivalbesucher einzusammeln.
Das Highlight der Veranstaltung repräsentiert aber noch immer die namensgebende Verbrennung der gigantischen Holzstatue, die inklusive der Aufbauten 2014 die Höhe von insgesamt 32 Metern oder 11 Stockwerken erreichte.
Der beste Platz für Ausschweifungen jeglicher Art
Mitten in der Wüste sind Hotelzimmer und Einkaufsmöglichkeiten natürlich rar. Die meisten Festivalbesucher reisen daher mit dem Wohnmobil an, um genügend Vorräte mitzunehmen. Stellplätze sind in der ums Festival angeordneten Siedlung (der sogenannten „Black Rock City“) in ausreichendem Maße vorhanden. Das einzige Problem besteht darin, zwischen all den Wohnmobilen seinen eigenen Camper wiederzufinden, weshalb die Stellplätze in mit Buchstaben markierten Ringen angeordnet werden.
Diese Aspekte lassen bereits erahnen, warum der Burning Man meist innerhalb weniger Minuten nach dem Vorkauf völlig ausverkauft ist, welcher von den Festivalbetreibern alljährlich im Januar durchgeführt wird. Dies trifft auch auf die diesjährige Ausgabe zu, sodass man sich dafür schon bei Ticketbörsen wie Viagogo nach eventuellen Restbeständen umsehen muss. Nachdem diese Hürde genommen wurde, ist allerdings noch die Anreise zu bewältigen.
Erster Stopp: Die Stadt der Engel
Und die hat es in sich: So gibt es im Gegensatz zu früher zwar inzwischen vereinzelte Direktflüge von Deutschland nach Reno, allerdings sind dort im August in der Regel bereits alle Miet-Wohnwagen vergriffen. Internationale Festivalbesucher reisen daher fast immer über Las Vegas, San Francisco oder Los Angeles an. Doch selbst dort liegen die Preise für Miet-Camper im fraglichen Zeitraum weit über dem Durchschnitt, sodass die Urlaubskasse für den Burning Man schon ordentlich gefüllt sein sollte. Schließlich ist bereits der Hin- und Rückflug nicht selten unter 1000 Euro zu ergattern. Dazu gesellen sich noch die Kosten fürs Benzin, den Stellplatz (50 Dollar) und die Verpflegung. Der gesamte Trip wird pro Person somit etwa 2000 Euro verschlingen. Dafür darf man sich aber anschließend auch damit brüsten, das wohl ungewöhnlichste und denkwürdigste Festival nach Woodstock besucht zu haben.